Das prachtvolle Sakramentar Heinrichs II. entstand im berühmten Skriptorium des Regensburger Klosters St. Emmeran. Der spätere römisch-deutsche Kaiser Heinrich II. stiftete die mit einer aufwendigen Elfenbeinarbeit geschmückte Prachthandschrift dem von ihm 1007 gegründeten Bistum Bamberg. Im dortigen Dom wurde der Buchschatz bei festlichen Gottesdiensten verwendet und bis zur Säkularisation entsprechend seines Wertes im Domschatz aufbewahrt. Neben den reichlich ornamental und üppig mit Gold gestalteten Kalenderseiten und Texten der Hochgebete sind es besonders die 14 meisterlichen Bildseiten und die fast 350 Schmuckinitialen, die den künstlerischen Wert dieses bedeutenden Werkes ottonischer Buchkunst ausmachen.
Das prachtvolle Sakramentar stiftete der spätere römisch-deutsche Kaiser Heinrich II. dem von ihm 1007 gegründeten Bistum Bamberg. Im dortigen Dom wurde die Prunkhandschrift bei festlichen Gottesdiensten verwendet und bis zur Säkularisation im Domschatz aufbewahrt. Neben den reichlich ornamental und üppig mit Gold gestalteten Kalenderseiten und Texten der Hochgebete sind es besonders die 14 Bildseiten, die den künstlerischen Wert dieses bedeutenden Werkes ottonischer Buchkunst ausmachen.
Das bemerkenswerte Krönungsbild macht die königliche Stiftung auf den ersten Blick deutlich: Heinrich wird von den heiligen Bischöfen Ulrich und Emmeram gekrönt und mit den Reichskleinodien, der heiligen Lanze und dem Reichsschwert, ausgestattet. Das Thronbild zeigt den König in seiner vollen Pracht und Macht. Und das Autorenbild von Gregor dem Großen, dem legendären Verfasser des Sakramentars, stellt einen weiteren großen Namen in diese Reihe.
Dass der spätere Kaiser Heinrich II. hier noch als REX bezeichnet wird, lässt Rückschlüsse zur Datierung der Prachthandschrift zu. Der Codex muss vor 1014 ausgestaltet worden sein, dem Jahr der Kaiserkrönung. Anlass des Auftrags zu einem solch prunkvollen königlichen Werk könnte die Gründung des Bistums Bamberg im Jahr 1007 durch Heinrich selbst gewesen sein. Dem dortigen Dom stiftete der König das Sakramentar, das im Skriptorium der Regensburger Abtei St. Emmeram gefertigt wurde und vermutlich ursprünglich für den Regensburger Dom vorgesehen war.
In der Donaustadt Regensburg befand sich zu ottonischer Zeit eines der bedeutendsten Zentren der Buchmalerei im süddeutschen Raum. Das Skriptorium von St. Emmeram, dessen Kloster selbst über umfangreiche Bestände an kostbaren Handschriften verfügte, brachte so großartige Werke hervor wie den berühmten Uta-Codex und das Sakramentar Heinrichs II.
Diese Prachthandschrift aus der Blütezeit der Regensburger Buchmalerei glänzt besonders mit seinem reichen Bilderschmuck. Insgesamt 14 Bilderseiten – darunter die schon erwähnten Krönungs-, Thron- und Autorenbilder – neben 12 Kalenderseiten und 9 gerahmten und in Goldtinte geschriebenen Textseiten mit den Hochgebeten entfalten eine Pracht, die einer königlichen Stiftung würdig ist. Breite Schmuckrahmen, zierliches Ornament, eine Vielfalt an bunten geometrischen und floralen Mustern und nicht zuletzt die wertvollen Goldflächen bilden den Grundstock für das Aufgebot an künstlerischem Können, das die Buchmaler ausgeschöpft haben. Bei den Bildkompositionen orientierten sie sich auch an karolingischen Vorbildern. Der künstlerische Schmuck wird vervollständigt durch die unzähligen großen und kleineren Initialen, die die Textseiten verzieren.
Geschützt werden die Seiten der Prachthandschrift durch einen Einband, der dem Inhalt des Buches würdig ist. In einer Goldfassung ist auf der Vorderseite ein Elfenbeinrelief eingelassen, das zeitlich wohl kurz vor der Handschrift zu datieren ist. Zum Thema hat es im oberen Register die Kreuzigung Christi und zeigt darunter die Szene der Frauen am Grabe. Die Rückseite des Einbandes wird geschmückt durch eine teilweise vergoldete Silberarbeit, die den schon im Buch dargestellten Papst Gregor den Großen zeigt.
Das kostbare Sakramentar fand zu den höchsten Feiertagen bei den Messen im Bamberger Dom Verwendung und war die folgenden Jahrhunderte über Teil des Bamberger Domschatzes. 1803 gelangte es in Folge der Säkularisation nach München, wo es heute von der Bayerischen Staatsbibliothek aufbewahrt wird.
Herkunftsland | |
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Sprache | Latein |
Art | |
Datum | 1007 |